INFO

Ohrknacker ist ein Konzertformat des Trio Catch. Hier werden Ohren geöffnet, hier erklingen neue Töne, die bisher noch kein Ohr vernommen hat. Ohne Altersbeschränkung, ohne die Notwendigkeit musikalischer Vorkenntnisse. In jedem Konzert wird ein Stück vorgestellt, das speziell für das Trio Catch komponiert wurde. Acht ganz unterschiedliche Werke von ausgewählten Komponisten, die für die Vielfalt der Musik von heute stehen.
Wer zur Ohrknacker kommt, kann das Trio Catch hautnah dabei erleben, wie es ein Werk probt, über verschiedene Möglichkeiten der Interpretation diskutiert, das Stück schließlich einmal ganz vorspielt. Mitdiskutieren, Fragen stellen, Eindrücke schildern ist ausdrücklich erlaubt. Zur Musik gehören immer drei – einer hat sie im Kopf und schreibt sie auf, einer hat sie vor Augen und interpretiert sie, einer hört sie mit den Ohren und reagiert darauf. Mit seinen Ohrknacker-Konzerten bringt das Trio Catch diese drei Aspekte wieder zusammen.
OHRKNACKER / MATTHIAS KRANEBITTER

am 31. August 2024 um 15 Uhr im Kühlhaus Berlin
am 2. September 2024 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"whirl and pendulum" (2021) von Matthias Kranebitter
OHRKNACKER / MICHAEL PELZEL

am 31. Mai 2024 um 20 Uhr im Musikbrauerei Berlin
am 1. Juni 2024 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"Underground Vibrations; Bells of Eternity" (2022) von Michael Pelzel

In Bells of Eternity spielt Michael Pelzel mit der Illusion verschiedener Glockenklänge. Das Stück ist inspiriert von seinen magischen Erfahrungen in der indischen Tempelstadt Varanasi (Benares), in der seit Jahrhunderten die verstorbenen Hindus verbrannt werden. Die Stadt ist voll von Glockenklängen und wird daher auch ,,City of Bells" genannt; zu jeder Tages und Nachtzeit erklingen Glocken in den Straßen und an der Uferpromenade des Ganges. Sie ergeben ein mystisches, nahezu sakrales Gepräge, das die Nähe zwischen Leben und Tod, aber auch die Nähe zu einer möglichen Ewigkeit spürbar werden lässt.
OHRKNACKER / CHRISTOPHE BERTRAND

am 11. Dezember 2023 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg
am 12. Dezember 2023 um 20 Uhr im Musikbrauerei Berlin

"Sanh" (2006) von Christophe Bertrand

In Sanh von Christophe Bertrand (1980-2010) – der Titel bedeutet im Chinesischen sowohl die Zahl ›drei‹ als auch das Verb ›verstreuen‹ – stehen Klangprozesse im Vordergrund, die auf verschiedene Weise Zustände permanenter Asynchronität produzieren und dabei eine prinzipiell diatonisch konzipierte Harmonik mikrotonal eintrüben. In dem klanglich intensiven Trio für Bassklarinette, Violoncello und Klavier verdichten sich dabei die polyrhythmischen Bewegungen in mehreren Schüben zu teils orgiastischer Intensität, bevor am Ende ein  großangelegter Auflösungsprozess erfolgt.
OHRKNACKER / JULIEN JAMET

am 25. Oktober 2023 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg
am 26. Oktober 2023 um 20 Uhr im Musikbrauerei Berlin

"Nuit" (2022) von Julien Jamet

Zu Beginn des Kompositionsprozesses von Nuit stellte ich mir Situationen vor, sammelte verstreute Elemente, Rhythmen, Gesten und mogliche Abfolgen. Anfangs habe ich diese Elemente nur skizziert und wusste noch nicht, wie sie zum Leben erweckt werden konnen. Aber nach und nach begannen sie in meiner Vorstellung, in meinen Traumen zu leben. Die Musik kam also in Bildern zu mir - manchmal prazise, aber meistens verschwommen, unvollstandig, bruchsti.ickhaft. lch fi.ihlte mich wie Marlow in Joseph Con rads Das Herz der Finsternis: ,,Mir kommt es vor, als versuchte ich euch einen Traum zu erzahlen, versuchte es vergebens, denn niemals kann die Erzahlung eines Traumes das Traumhafte wiedergeben."
OHRKNACKER / HELMUT LACHENMANN

am 28. November 2022 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg
am 29. November 2022 um 20 Uhr im Studiobörne 45 Berlin

"Allegro Sostenuto" (1986-1988) von Helmut Lachenmann

Die Uraufführung von Helmut Lachenmanns Allegro sostenuto im Dezember 1989 in der Kölner Philharmonie kann im Rückblick als eine Art Wiedergeburt der Kammermusik im ausgehenden 20. Jahrhundert bezeichnet werden. In vielen Konzerten hat Lachenmanns groß angelegtes Klarinettentrio seither den Beweis angetreten, dass „es eine Klarheit der Zeichnung gibt mit einer klanglichen Nuancierungskunst, für die ich außer Debussy keinen Vergleich wüsste“ (Jürg Stenzl). Auch für das Trio Catch hat dieses Werk in seiner Entwicklung eine wichtige Rolle gespielt und wird nun erstmals in einer Ohrknacker-Sonderausgabe vorgestellt.
OHRKNACKER / JUDIT VARGA

am 1. November 2021 um 20 Uhr im Radialsystem Berlin
am 2. November 2021 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"Fenster" (2020) von Judit Varga
OHRKNACKER / VLADIMIR GUICHEFF BOGACZ

am 4. Oktober 2021 um 20 Uhr im Radialsystem Berlin
am 5. Oktober 2021 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"igualito, igualito, igualito" (2018) von Vladimir Guicheff Bogacz
OHRKNACKER / SARA GLOJNARIC

am 19. April 2021 um 19 Uhr Online

"sugarcoating #2" (2018) von Sara Glojnaric
OHRKNACKER / IRENE GALINDO QUERO

am 29. März 2021 um 19 Uhr Online

"contention. cautiverio" (2019) von Irene Galindo Quero
OHRKNACKER / TOMI RÄISÄNEN

am 8. März 2021 um 19 Uhr Online

"@tch" (2020) von Tomi Räisänen
OHRKNACKER / DANIELA TERRANOVA

am 15. Februar 2021 um 19 Uhr Online

"flowers endlessly open" (2020) von Daniela Terranova
OHRKNACKER / DAI FUJIKURA

am 17. Februar 2020 um 20 Uhr im Radialsystem Berlin
am 18. Februar 2020 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"Hop" (2019) von Dai Fujikura ... Hop ist in der Tat meine persönliche Rache. Rache an meinem alten Ich und meinen alten Klaviertrios...
... Idee. Es ist wie ein Flummi, aber einer von denen, die nicht so springen wie erwartet. Ein rebellischer...
... Als würde man die Oberfläche von ruhigem Wasser in einem schönen See in der Schweiz beobachten, in dem sich die Sonne spiegelt und dabei einen funkelnden, ruhigen Schimmer erzeugt...
... das Labyrinth eines natürlichen Diminuendos, die Klarinette und das Cello schleichen sich ein und wieder heraus, kitzeln die Sinne...
OHRKNACKER / JAKUB RATAJ

am 20. Januar 2020 um 20 Uhr im Radialsystem Berlin
am 21. Januar 2020 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"IOI" (2019) von Jakub Rataj

Das Stück gehört zu einem Zyklus, der auf dem Klavierstück O basiert. Dessen Titel bezieht sich auf seine Funktion im Zyklus – als Ursprung (origin) in Bezug auf Musikmaterial, Struktur und Form – und aus grafischer Sicht auch auf den Zyklus selbst. Interludium – Origin’s Ichor (IOI) bildet einen inneren Teil dieses Zyklus. Aus dem Klavierstück kommt das Ichor (das Blut der Götter in der griechischen Mythologie), das heißt die Parameter der musikalischen Quelle. Die Hauptidee ist eine schrittweise Veränderungen dieser Parameter wie Klangqualität, Dynamik, Tempo, Dichte oder Zeit, wodurch eine ständige Transformation des Materials stattfindet. Wie beim Verketten der Titel (O OI IOI) entsteht dabei eine neue Qualität in Form eines Binärcodes.
OHRKNACKER / KATHARINA ROSENBERGER

am 16. November 2019 um 20 Uhr im Das Institut Zürich
am 26. November 2019 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg
am 9. Dezember 2019 um 20 Uhr im Radialsystem Berlin

"surge" (2018) von Katharina Rosenberger

Das Stück für Bassklarinette, präparierten Flügel und Violoncello befasst sich mit kompositorischen Methoden, wie sie in der elektronischen Musik vorkommen, zum Beispiel mit Sampling und Recycling, mit dem Anbringen von Filtern oder mit additiven Klangverfahren. Musikalisches Material und Passagen werden dabei fortwährend wiederverwertet und modifiziert, der Gestus der Komposition ist vorwärtstreibend. Ein konstanter Energiestrom, analog eines Perpetuum Mobiles mit sich rasant windenden Figuren, wird immer wieder von kurzen perkussiven Einschüben unterbrochen. Es entsteht eine Zug-Stoss-Dynamik, welche die Bewegung teils komplett unterbindet oder auch in einen Schwall von Aktivitäten ausbrechen lässt.
OHRKNACKER / RICARDO EIZIRIK

am 1. September 2019 um 15 Uhr im Radialsystem Berlin
am 3. September 2019 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"obsessive compulsive music" (2018) von Ricardo Eizirik

Das Stück bezieht sich auf unterschiedliche mechanische Prozesse, die sich zwischen den drei Ausführenden entwickeln. Es gibt auch eine starke visuelle Ebene, die sich aus choreographierten Bewegungen ergibt. Dabei geht es nicht um theatralische Momente, sondern um die Verstärkung dieser Mechanik. Die Bewegungen sind immer mit unterschiedlichen Klängen gekoppelt. Klanglich hat das Stück sehr viel mit der Mechanik unseres Alltags zu tun. Das Spielen von Instrumenten ist an sich schon eine repetitive, manische Aktivität. Davon ausgehend beinhaltet dieses Stück das Nebeneinander von zwanghaftem Verhalten und musikalischem Manierismus. Dadurch rücken die Ähnlichkeiten zwischen Musik und Manie in den Vordergrund.
OHRKNACKER / MIKEL URQUIZA

am 15. Juli 2019 um 20 Uhr im Radialsystem Berlin
am 16. Juli 2019 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"Pièges de neige" (2018) von Mikel Urquiza

"Der Mensch ist der Hirte des Seins, und der Künstler der Jäger des Seins."
Inspiriert von diesem Zitat des baskischen Bildhauers Jorge Oteiza, der Künstler auch spitzfindig als "Betrüger und Fallensteller" bezeichnet, habe ich vor ein paar Jahren das Trio Cinq pièges brefs (Fünf kurze Fallen) geschrieben, an das nun die Pièges de neige (Schneefallen) anknüpfen. Seit dem früheren Stück habe ich mich verändert, meine Musik hat sich gewandelt, durch Lust auf Neues weiterentwickelt. Im Verborgenen werden ständig Veränderungen wirksam: ein Reifen, ein Aufwallen, ein leiser Wandel. Beim Schreiben der Pièges de neige habe ich versucht, diesen Prozessen auf die Schliche zu kommen.
OHRKNACKER / MILICA DJORDJEVIC

am 4. März 2019 um 20 Uhr im Radialsystem Berlin
am 5. März 2019 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"neues Werk" (2019) von Milica Djordjevic

"Diese Musik ist rot. Kraftvoll. Leidenschaftlich. Dynamisch. Verstörend. Brutal. Roh. Körperlich. Brillant und leuchtkräftig. Manchmal auch sehr dunkel. Und sehr ehrlich. Wahr. Auf ihre eigene Art wunderschön, reich, manchmal auch ganz zerbrechlich.
Eine Musik, die autonom und authentisch ist, die der eigenen Ausdrucksweise und den eigenen Obsessionen folgt und dies auch zeigt. Eines Geschehens allerdings, das von ungeheuer starken Energien befeuert wird - fast so, als drängte unablässig glühendes Gestein aus dem Erdinneren an die Oberfläche. Stark und fragil zugleich tönt es, gespannt vor Unruhe und angetrieben von der Lust auf extreme Erfahrungsbereiche."
OHRKNACKER / ISABEL MUNDRY

am 5. November 2018 um 20 Uhr im Radialsystem Berlin
am 6. September 2018 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"Sounds, Archeologies" (2018) von Isabel Mundry

"Es geht darum, unseren kulturellen Geschichten nachzugehen, um sie auch neu nach ihren Ausdruckmöglichkeiten zu befragen, jenseits der Debatten von Moderne und Postmoderne. Es gilt, in Sedimenten unserer Musikgeschichte zu graben. Das Stück widmet sich ihren Archetypen, bis hin zur Beschaffenheit der Instrumente und ihres Spielens selbst: Polyphonien, Melodien, Responsorien, Dreiklänge, Leersaiten, Eigenzeiten von Spielaktionen, Ausklänge...
Die musikalischen Archetypen werden fokussiert wie in einer archäologischen Untersuchung, um der Frage nachzugehen, ob und wie sie noch zu uns sprechen, damit auch wir mit ihnen sprechen können."
OHRKNACKER / JOHANNES BORIS BOROWSKI

am 3. September 2018 um 18 Uhr im Radialsystem Berlin
am 4. September 2018 um 20 Uhr im Resonanzraum Hamburg

"as if" (2017) von Johannes Boris Borowski

„As if I would.... Komponieren ist ein Spiel mit dem Anderen. Die Regeln des Spiels machen das Andere zum Eigenen. Grenzen werden dabei verschoben. Annäherung, Überschreitung und Neuerschaffung innerhalb solcher ästhetischer Grenzerfahrungen wirken als individuelle Perspektive des Komponisten auf das Andere zurück und lassen es in neuem Licht erstrahlen.
As if I could... Komponieren ist die Macht, Fiktion in Realität zu wandeln und Realitäten zu Fiktion zu degradieren. Komponieren ist Tun-als-ob und in diesem Als-ob eine neue Welt zu erschaffen, spielerisch und zwingend gleichzeitig.“

OHRKNACKER NR. 8
am 17. Dezember 2017 um 20 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg

Zusammen mit der Geigerin Susanne Zapf präsentiert Trio Catch die Uraufführung von "Drei Aquarelle" des Ungarischen Komponisten Márton Illés:

„Die drei Aquarelle für Violine, Klarinette, Violoncello und Klavier befassen sich (ähnlich wie die anderen Stücke der Werkreihe "Aquarelle")  mit pastellfarbenen, zarten und hellen Klängen, Texturen, "auskomponierten" transparenten Resonanzfeldern und filigranen, virtuosen Liniengeflechten. Dieser feinen Grundfarbe werden jedoch immer wieder Akzente, harsche Gesten und dramatische Ausbrüche entgegen gesetzt. Der hochvirtuose mittlere Satz wird flankiert von zwei tief lyrischen Aquarelllandschaften mit großer Ruhe und doch mit großen verdrängten Spannungen unter der Oberfläche.“

OHRKNACKER NR. 7
am 8. Oktober 2017 um 15 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg

THREE SOUND ist ein Musikspiel der Australischen Komponistin Cathy Milliken. EIn Stück mit Sprache, Musik, Leichtem und Ernsthaftem: "Die Probe" und "DIe Aufführung". THREE SOUND wendet sich an Zuhörer unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher musikalischer Vorerfahrung. Das Stück eignet sich für Kinder wie für erwachsenes Publikum und lädt ein zu einer tieferen Bekanntschaft mit der Welt des Musikmachens: mit den Freuden und Herausforderungen, aber auch mdem Witz, der nur Momenten höchster Konzentration und Anspannung entspringt.
OHRKNACKER NR. 6
am 11. Juni 2017 um 20 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg

Das 2015 vom slowenischen Komponisten Vito Žuraj komponierte Klarinettentrio „Chrysanthemum“ ist im Andenken an Armin Köhler, SWR Redakteur für neue Musik und künstlerischen Leiter der Donaueschinger Musiktage, geschrieben.

"Quiet, please! Sonst bleiben die ersten Klänge des Werks unerhört. Drei Musiker zwitschern auf der Bühne, immer lauter und deutlicher. Ein kurzes Glissando, dann ein Arpeggio, gefolgt von... Quiet, please!! Die Soloaktion eines alten Abonnenten: Wickelt ein Bonbon aus, mit Portamento im hohen Frequenzbereich. Das Stück ist doch für ein Trio komponiert, nicht für Quartett - Quiet, please!!! Allmähliches Crescendo wird wahrnehmbar, rhythmische Struktur wird dichter... Quiet, please!!!! Jemand lässt die Schlüssel zum Boden fallen - sonorer Nachklang. Wie kann man sich denn bei solcher Geräuschvielfalt auf Musik konzentrieren?! Es fehlt nur noch ein weinendes Kind... Quiet, please!!!!!"
OHRKNACKER NR. 5
am 26. März 2017 um 20 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg

Bei Ohrknacker Nr. 5 wird unser Trio erstmals mit Live-Elektronik erweitert. Es erklingt die Uraufführung von „Street Music“ für Bassklarinette, Violoncello, Klavier und Live-Elektronik des Französischen Komponisten Gilbert Nouno, welcher beim Konzert die elektronische Partie gestalten wird.
„Können wir die Welt verändern? Wir können zumindest die Welt verändern, die wir sehen und hören. Trio Catch wird mit akustischen Territorien, räumlichen Bewegungen und elektronischen Erinnerungen spielen, wo die Zeit Geschichten und Bilder enthüllen könnte, an die wir uns erinnern möchten.“
OHRKNACKER NR. 4
am 11. Dezember um 20 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg

Für Ohrknacker Nr. 4 hat Trio Catch einen Kompositionsauftrag an den deutschen Komponisten Martin Schüttler vergeben. Das neue Werk "low poly rose" für Klarinette, Cello, Klavier und Kleinlautsprecher wird am 11. Dezember in Anwesenheit des Komponisten uraufgeführt und dem Publikum genauer vorgestellt.
Martin Schüttler zu "low poly rose": "Sauberkeit ist ein gängiger Begriff unter Musikern. „Sauber intoniert“, sagt man da; oder auch: „nicht sauber zusammen“. Vordergründig verweisen solche Ausdrücke auf eine musikalisch notwendige Präzision. Aber es schwingt darin ein biederer Unterton mit, ein Du-Darfst-Nicht – das Ergebnis jahrelanger Erziehungsmaßnahmen. Sauber meint eben auch: berechenbar; diszipliniert; maßvoll. Extase ist hingegen sauber nicht vorstellbar; Schönheit vermutlich auch nicht."
OHRKNACKER NR. 3
am 13. Oktober um 20 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg

Mit Ohrknacker Nr. 3 möchte Trio Catch dem Hamburger Publikum die 2016 komponierte „Catch Sonata“ des Franzosen Gérard Pesson vorstellen: Ein verspieltes, virtuoses Werk, welches dem Trio buchstäblich auf den Leib geschrieben wurde.
Gérard Pesson über die Catch Sonata: „Diese ‚Sonate‘ – eine Bezeichnung, aus der man vor allem das ursprüngliche Verb ‚suonare‘ heraus hören sollte – besteht aus drei Momenten. Die deutschen Titel dieser drei ‚Momente‘ Fort – Da – Fort beziehen sich auf das Spiel mit einer Holzspule, das Siegmund Freud bei seinem Enkel beobachtet hatte: ‚Fort‘ und ‚Da‘ waren die ersten Worte des Kindes, als es die Spule beständig hin und her bewegte und damit das Kommen und Gehen der Mutter symbolisierte. Das Hin und Her dieser Sonate ist vor allem das Ergebnis eines Klangaustauschs unter den drei Instrumenten: Alles geht vom primitiven, reinen und ‚unschuldigen‘ Klang des präparierten Klaviers aus, in den die Klarinette hineinschlüpft, und das Cello wird seinerseits eine Art Blasinstrument.“
OHRKNACKER NR. 2
am 29. Juni um 20 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg

Im zweiten Ohrknacker-Konzert widmet sich Trio Catch dem Werk „Intaglio“ der jungen koreanischen Komponistin Eun-Ji Anna Lee, das seine Premiere erst kürzlich bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik erlebte.
Eun-Ji Anna Lee über ihre Musik: „Ich stelle mir die Klänge als ein körperliches Wesen vor. Sie hauchen der geformten Zeit Leben ein. Für mich ähnelt der Arbeitsprozess des Komponierens dem der Bildhauerei. Wie ein formendes Arbeiten mit den Klängen und der Struktur. Mich hat speziell die Intaglio-Technik, also das Gravieren von harten Materialien wie Edelsteinen interessiert. Dabei schneidet man in das Material, quasi in die negative Dimension und erzeugt so das Motiv.“
OHRKNACKER NR. 1
am 17. März um 20 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg

Das Eröffnungskonzert von Ohrknacker dreht sich um die poetisch-zarte Musik der jungen Italienerin Clara Iannotta, welche für das Trio Catch das Werk "The people here go mad. They blame the wind." für 12 Spieluhren, Bassklarinette, Violoncello und Klavier komponiert hat. Für die 33-jährige italienische Komponistin Clara Iannotta ist jede neue Komposition immer auch ein Experimentierfeld, um die eigene musikalische Sprache zu präzisieren. Ihren Kompositionen ist eine bestimmte "Theatralität" eigen. Theatralität, die die Körperlichkeit des Klanges, seine innere Bewegtheit, seine Erregungszustände, seine instrumentale Genese aus der Stille heraus meint. Ihre Partituren wirken wie Choreographien, nach denen die Klänge in den Aufführungen von den Instrumentalisten buchstäblich geformt und zum Leben erweckt werden.